Gemeinden und Regionen spielen bei der Förderung einer energieeffizienten und umweltfreundlichen Mobilität eine zentrale Rolle. Ihr Spielraum zur Umsetzung freiwilliger Massnahmen ist sehr gross. EnergieSchweiz für Gemeinden unterstützt sie hierbei gezielt.

Die Förderung MONAMO (Modelle nachhaltige Mobilität in Gemeinden und Regionen) bietet Raum, um Ideen für eine nachhaltige Mobilität zu entwickeln und zu erproben.

Die per Ausschreibung gefundenen Gemeinden und Regionen (bis 50'000 Einwohnende), erhalten werden von EnergieSchweiz beratend und finanziell unterstützt. Während der einjährigen Initialisierungsphase können sie neue Ansätze und Prozesse ausarbeiten und in der Praxis testen. Das erlaubt den Gemeinden oder Regionen den Einstieg in einen ergebnisoffenen Prozess.

Vorbildgemeinden

Die MONAMO-Gemeinden und -Regionen sollen in Sachen nachhaltiger Mobilität zu Vorbildern für andere werden und zum Nachahmen anregen. Ihre Erfahrungen können zudem Hinweise für die Anpassung und Weiterentwicklung der Aktivitäten von EnergieSchweiz sowie der Bundespolitik im Mobilitätsbereich liefern.

Gewinner 2024

    Obwalden

    Mit dem Projekt MONAMO 2.0 verfolgt die Energieregion Obwalden das Ziel, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und nachhaltige Mobilität im Alltag zu verankern. Im Fokus stehen die bessere Vernetzung der Gemeinden, die Stärkung von Quartieren sowie gezielte Angebote für Schülerinnen und Schüler, junge Erwachsene sowie Seniorinnen und Senioren.
     

    Vier Teilprojekte bilden das Herzstück

    • Sichere Schulwege
    • Sharing-Angebote sowie Spielstrassen, die in Kombination mit weiteren Massnahmen zur Verkehrsberuhigung beitragen sollen
    • Die Förderung des Veloverkehrs
    • Ein partizipativ entwickeltes Mobilitätsangebot für Seniorinnen und Senioren


    Die Bevölkerung wird aktiv in die Planung und Umsetzung einbezogen. Mit kreativen Ansätzen und klarer Kommunikation will die Energieregion Obwalden als Modellregion für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum vorangehen.

    Bild: Energie-Region Obwalden
    Thun

    Die Stadt Thun will die Mobilität nachhaltiger gestalten. Das MONAMO-Projekt «Zäme underwägs» fördert den Wandel von einer individuell geprägten Mobilität hin zu einer integrierten, nachhaltigen und kollektiven Mobilitätskultur.

    Mit Partizipation zu gezielten Massnahmen

    Die Agglomeration Thun besitzt heute bereits vielfältige, umweltfreundliche Mobilitätsangebote von unterschiedlichen Anbietern. Die Angebote werden jedoch zum Teil nur selten genutzt oder sind der Bevölkerung zu wenig bekannt. Genau da setzt die Projektidee «Zäme underwägs» an: Mit gezielten Massnahmen im Alltags-, Pendel-, Freizeit- und Güterverkehr werden alternative Fortbewegungs- und Transportmöglichkeiten erschaffen, gefördert und erlebbar gemacht.

    Durch eine partizipative Ausarbeitung der Massnahmen will die Stadt bequeme und der Bevölkerung dienliche Mobilitätsangebote entwickeln. Diese sollen langfristig zum freiwilligen Umsteigen vom Auto auf nachhaltige Verkehrsmittel motivieren.

    Die Projektziele

    • Flächeneffiziente und stadtverträgliche Mobilität fördern
    • CO2-Emissionen reduzieren
    • Die soziale Interaktion fördern
    • Prozesse anstossen

    8 Teilprojekte

    Das Projekt «Zäme underwägs» beinhaltet acht Teilprojekte. Diese zielen darauf ab, Kinder und Jugendliche zu befähigen und zu motivieren – unter anderem mit Gamification-Ansätzen – zu Fuss oder mit dem Velo ins Training zu gehen; in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel zu stärken; in Quartieren eine alternative, autoarme Strassenraumnutzung zu fördern; Bikesharing-Angebote auszuweiten und bekannter zu machen; effiziente Transportketten aufzubauen; bei Touristen das Velo als Fortbewegungsmittel zu stärken und parallel laufende städtische (Infrastruktur-)Projekte zur Förderung des Veloverkehrs zu unterstützen, vor allem mit kommunikativen und partizipativen Elementen.

    Bild: Noah Oetterli, Stadt Thun
    Tramelan

    Ziel des MONAMO-Projekts in Tramelan ist es, mit einer Gesamtstrategie den Weg hin zu einer nachhaltigen Mobilität zu beschleunigen. Die Gesamtstrategie baut auf vier Grundpfeilern auf: 

    1. Eine aktive Mobilität fördern und entwickeln

    ... mit Schwerpunkt auf dem Veloverkehr und auf Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Hierfür sollen Velo-Verkehrsachsen aufgewertet oder ausgebaut werden. Zudem möchte die Gemeinde Hindernisse für Menschen mit eingeschränkter Mobilität kartieren. Diese Massnahmen ergänzen die bereits laufenden, umfangreichen Sanierungen von Fusswegen.

    2. Den motorisierten Verkehr reduzieren

    ... vor allem den Pendelverkehr. Hierfür möchte die Gemeinde grosse Arbeitgeber bei ihrer Mobilitätsplanung begleiten und unterstützen.

    3. Angebote für geteilte Mobilität schaffen

    ... als Alternative zu motorisierten Privatfahrzeugen. Diese Angebote richten sich sowohl an die Bevölkerung als auch an Besucherinnen und Besucher der Gemeinde.

    4. Die lokale Entwicklung der Elektromobilität unterstützen

    ... vor allem bei privaten Eigentümerschaften. Dazu sind Informations- und Begleitmassnahmen geplant.

    Bild: Monika Fluckiger
    Uster

    Uster befindet sich am Rande der sich rasch entwickelnden Agglomeration Zürich. Die Stadt steht vor ähnlichen Herausforderungen in Sachen Mobilität wie viele andere Schweizer Kleinstädte: Das Strassennetz stösst in den Hauptverkehrszeiten an seine Kapazitätsgrenzen, durch das erwartete Bevölkerungswachstum wird diese Problematik noch verschärft.

    Mit der Unterstützung von MONAMO 2.0 möchte die Stadt Uster eine neue, nachhaltige Mobilitätskultur etablieren und ihre Mobilitätsziele weiter vorantreiben. Das bereits bestehende Projekt «Uster steigt um!» bildet eine ideale Basis, um kommunikativ daran anzuknüpfen und dem Anliegen eine grössere Sichtbarkeit zu geben. 

    Gezielt der Verkehrsüberlastung entgegenwirken

    Im Rahmen von MONAMO 2.0 erarbeitet die Stadt bis Ende 2026 Massnahmen, um Verkehrsüberlastungen entgegenzuwirken, z. B. durch die Förderung von aktiven, leichten Mobilitätsformen, geteilter Mobilität und Mobilitätshubs. Dabei will sie eng mit verschiedenen Zielgruppen zusammenarbeiten, vor allem mit Jugendlichen, Familien, Pendlerinnen und Pendlern, älteren Menschen oder Sporttreibenden. Mit dem «Uster-steigt-um-Mobil» (ein umgebautes Cargobike) kommen die Programmverantwortlichen zu den Zielgruppen, um mit ihnen niederschwellig ins Gespräch zu kommen, Pain Points in Bezug auf Mobilität abzuholen, Feedback zu Massnahmenideen zu sammeln und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Ein KI-Tool soll die Ideen direkt vor Ort in Bilder umwandeln und somit greifbarer machen.

    «Wir sehen in MONAMO 2.0 eine grosse Chance, mutig neue Wege einzuschlagen, indem wir auch mal unkonventionelle Massnahmen testen können», freuen sich die Stadträte Karin Fehr und Stefan Feldmann.

    Bild: Stadt Uster

Kontakt

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Sektion Mobilität
3003 Bern
Email: energieschweiz@bfe.admin.ch