Der Bund erhebt jährlich eine Gesamtenergiestatistik, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen der Schweiz zu bestimmen. Diese können, gemäss 2000-Watt-Systematik, inklusive aller Vorketten der Energieträger pro Einwohnerin und Einwohner der Schweiz dargestellt werden.

Die Absenkpfade beim Primärenergiebedarf und bei den Treibhausgasemissionen pro Einwohnerin und Einwohner, welche man in der Schweiz seit den 2000er Jahren beobachten kann, setzen sich grundsätzlich auch in den aktuellen Auswertungen weiter fort. Allerdings ist in den letzten Jahren eine Abflachung, fast eine Stagnation, dieser Absenkpfade zu beobachten.

Um den Anforderungen der Energiestrategie 2050 sowie des Pariser Klimaabkommens gerecht zu werden, müssen zukünftig deutlich mehr und verstärkte Massnahmen umgesetzt werden, mit den folgenden drei Zielen:


Zielsetzungen


Ziel 1: Energieverbrauch senken auf max. 2000 Watt pro Einwohnerin und Einwohner
2000-Watt-Bilanzierung (CH)


Ziel 2: CO2-Ausstoss reduzieren auf Netto-Null-Emissionen
Energiebedingte Treibhausgas-Emissionen, inkl. Scope 2 (CH)


Ziel 3: Erneuerbare Energien ausbauen auf 100%
Endenergie-Bilanzierung (CH)

Auch in diesem Jahr setzt sich der beobachtete Absenktrend beim Primärenergiebedarf und den energiebedingten Treibhausgasemissionen pro Einwohner/in weiter fort. Was steckt dahinter?

Interpretation:

  • Der nationale Strommix verbesserte sich seit 2005 konstant (mittlerer Lieferantenstrommix gemäss www.stromkennzeichnung.ch). Der Anteil an erneuerbaren Energien erhöhte sich stetig. Insbesondere gab es mehr Import und weniger Export von erneuerbaren Stromkennzeichnungen.
  • Konstanter Gesamtenergieverbrauch bei steigender Bevölkerungszahl – d.h. wir leben, zumindest bezüglich des inländischen Energiebedarfes, effizienter.
  • Der Anteil der fossilen Energien insgesamt hat seit 2000 abgenommen, vor allem in den Bereichen Wärme und Stromproduktion. Die fossilen Energien decken mit fast zwei Dritteln jedoch weiterhin den mit Abstand grössten Teil des Energiebedarfs.
  • Die Rückgänge in den Jahren 2020/2021 sind auf die ausserordentlichen Umstände durch Covid-19 zurückzuführen. Der Energiebedarf des Flugverkehrs ist 2022 zwar wieder angestiegen, hat aber noch nicht das Niveau von 2019 erreicht.
  • Im Jahr 2022 ging zudem der Bedarf an fossilen Brennstoffen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Hauptgrund ist die wärmere Witterung.


Die Schweiz im internationalen Vergleich
Globaler Primärenergiebedarf und deren Treibhausgasemissionen

Der Primärenergiebedarf und die direkten Treibhausgasemissionen der Schweiz des Jahres 2022 lagen deutlich über dem globalen Mittel von 2019. Weltweit nahm der Primärenenergieverbrauch seit 1990 um ungefähr 25%, die Treibhausgasemissionen um rund 10% zu.

2000 Watt, Energiestrategie 2050 und Pariser Klimaabkommen

Die 2000-Watt-Gesellschaft vereint Energie- und Klima-Ziele. Sie integriert in einer Annäherungsrechnung verschiedene politische Zielsetzungen und wissenschaftliche Erkenntnisse, unter anderem: die nationalen Energieeffizienzvorgaben der Energiestrategie 2050, die Zielsetzungen des Übereinkommens von Paris 2015, die Erkenntnisse der IPCC, sowie die Zielsetzung des Bundesrates vom August 2019 und des neuen Klimaschutzgesetzes (Juni 2023) einer klimaneutralen Schweiz bis 2050.

Das Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft bietet Orientierung und weist den Weg. Die hier gezeigten Daten fungieren dabei nicht als Monitoringinstrument der Energiestrategie 2050. Dieses ist zu finden unter: Monitoring Energiestrategie 2050 (admin.ch)

Weitere Erläuterungen zur Entwicklung des jährlichen Energieverbrauches der Schweiz finden Sie zudem im Bericht «Analyse des schweizerischen Energieverbrauchs 2000-2022 nach Verwendungszwecken.»

Jede und jeder kann mitmachen

Einen guten Überblick über verschiedene Möglichkeiten, wie jede und jeder von uns zu den Zielen der Energie- und Klimastrategie beitragen kann, finden Sie in den Handlungsleitsätzen.

Der Primärenergieverbrauch

Der Primärenergiebedarf pro Einwohnerin und Einwohner hat in der Schweiz jahrelang stetig zugenommen. Seit 2000 stabilisiert sich die Situation jedoch. Es ist seit einigen Jahren ein eindeutiger Rückwärtstrend festzustellen. Lag die beanspruchte Dauerleistung um die Jahrtausendwende noch bei klar über 6000 Watt pro Einwohnerin und Einwohner, so sank sie bis 2022 auf rund 4000 Watt. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 2500 Watt.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Erhalten Sie Expertentipps zum Programm Netto Null | 2000 Watt, Terminhinweise und Best-Practice-Beispiele anderer Gemeinden:

Programm-Infos abonnieren

Netto-Null I 2000 Watt Projektleitung
Blindenbacher
Thomas
Amstein + Walthert AG
Andreasstrasse 5
8050 Zürich