Eine Energie-Region fördert eine organisierte interkommunale Zusammenarbeit, bei der mehrere Gemeinden zusammen mit ihren Einwohnern, Unternehmern und Organisationen gemeinsam energiepolitische Ziele verfolgen. Diese Kooperation ermöglicht es ihnen, gemeinsam mehr zu erreichen.

Städte und Gemeinden können als interkommunal und breit abgestützte Organisationen energiepolitische Massnahmen oft einfacher, besser und kosteneffizienter umsetzen. Von gemeinsam durchgeführten Projekten profitieren viele, der Aufwand für den Einzelnen wird geringer.

Mit dem Programm Energie-Region unterstützt das BFE Gemeinden bei ihrer Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Gemeinden, die sich als Energie-Regionen organisieren, profitieren von der inhaltlichen Beratung bei der Umsetzung konkreter Projekte. Daneben stellt die Projektförderung Energie-Region attraktive Fördergelder zur Verfügung. Die Fachstelle Energie-Region bietet interessierten Regionen bereits in frühen Entwicklungsphasen Unterstützung an und steht beim Aufbau von Trägerschaften sowie bei der Umsetzung von Projekten beratend zur Seite.

Warum Energie-Region werden?

Für Gemeinden, Unternehmen und auch die Bevölkerung gibt es zahlreiche Gründe, wieso es sich lohnt, die interkommunale Zusammenarbeit zu fördern und eine Energie-Region zu werden.

  • Regional handeln: Gemeindegrenzen sind virtuelle, politische Instrumente. Eine Region ist keine Kompetenzebene, dafür aber eine wichtige Handlungsebene. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden können Ressourcen und Synergien genutzt werden. Und zwar in zahlreichen Handlungsfeldern (siehe unten). 
  • Energetische Selbstversorgung erhöhen: Eine Energiebilanzierung einer Region zeigt auf, wo Energiebedarf besteht und wo Potentiale vorhanden sind. Durch einen punktuellen Austausch zwischen Energie-Überproduktion eines Sektors und Energie-Mangel in einem anderen Sektor kann die energetische Selbstversorgung erhöht werden. 
  • Energiebedarf senken: Die Reduktion des Energiebedarfs hilft, Angebot und Nachfrage möglichst optimal aufeinander abzustimmen. Wirksame Beispiele, um den lokalen und regionalen Energiebedarf zu senken, sind intelligente Mobilitäts-Konzepte für die Öffentlichkeit, Anreize zur Gebäudesanierung für Private und ein guter Einbezug von potenziell energieintensiven Unternehmen in die lokale Energiepolitik.
  • Regionale Wirtschaft stärken: Durch Investieren in regionale, zukunftsträchtige Energietechnologien und -dienstleistungen bleiben der Energie-Region einheimische Fachkräfte und Unternehmen erhalten. So verschafft sich die Region zur optimalen Marktpositionierung erst noch einen Standortvorteil. Mit innovativen Konzepten und geschicktem Ausweiten des regionalen Netzwerkes können sogar weitere Wertschöpfungsketten wie die Landwirtschaft und der Tourismus in die Energie-Region eingebunden und nachhaltig gestärkt werden.

«Energie-Region» ist kein Label und kein geschützter Begriff. Jede im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz aktive interkommunale Organisation ist eingeladen, sich als Energie-Region zu identifizieren.

Jetzt Energie-Region werden

Verschaffen Sie sich mit unserem Flyer einen Überblick über die Mehrwerte einer Energie-Region und lassen Sie sich von bereits bestehenden Energie-Regionen inspirieren.

Zum Arbeitsbereich

Lesen Sie mehr über Argumente und mögliche Organisationsformen einer Energie-Region in unserem Leitfaden: 
Ein Leitfaden für Gemeinden und Regionen: Interkommunale Zusammenarbeit in Energie-Regionen

Weitere Werkzeuge und Instrumente stehen Ihnen im Arbeitsbereich Energie-Region frei zur Verfügung

Handlungsfelder einer Energie-Region

Um die Energieeffizienz zu steigern und die Nutzung von erneuerbaren Energien zu fördern, können in verschiedenen Handlungsfeldern Massnahmen ergriffen werden:

  • Im Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung können energetische Massnahmen in Bau- und Zonenordnungen und Siedlungsleitbildern interkommunal koordiniert werden.
  • Bei kommunalen Gebäuden und Anlagen können Gebäudestandards und Sanierungskonzepte gemeinsam erarbeitet werden.
  • In der Versorgung und Entsorgung können beispielsweise die Siedlungsentwässerung und die erneuerbare Stromversorgung interkommunal organisiert werden.
  • Im Bereich Mobilität gibt es wichtige Massnahmen wie zum Beispiel die grenzüberschreitende Koordination von Velowegen oder Elektroladestationen.
  • In der internen Organisation sind gemeinsame Beschaffungsrichtlinien oder Sparwettbewerbe denkbar.
  • in der Kommunikation und Kooperation sind beispielsweise gemeinsame Kampagnen, regionale Energieberatungsangebote und der Einbezug des regionalen Gewerbes möglich.

Die Fachstelle hilft interessierten Akteuren, relevante Handlungsfelder zu erkennen und zu entwickeln.

Das macht eine Energie-Region aus:

  • Sie fördert und ermöglicht die Umsetzung von konkreten Projekten im Energiebereich und trägt damit zur Entwicklung der Wirtschaft in der Region bei.
  • Sie erlaubt der öffentlichen Hand ihre Vorbildfunktion konsequent wahrzunehmen.
  • Sie koordiniert die Aktivitäten zwischen der öffentlichen Hand, den Energieversorgern, dem Gewerbe und Privaten.
  • Sie kommuniziert gemeinsam gegenüber der Öffentlichkeit mit dem Ziel, die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu motivieren, selber aktiv zu werden.

«Energiepolitische Ziele werden in einer Energie-Region gemeinsam vorangetrieben. Um diese zu erreichen, ziehen mehrere Gemeinden an einem Strang − zusammen mit Einwohnerinnen, Unternehmern und Organisationen.»

Patrizia Imhof
Projektleitung Energie-Region

Zahlen und Fakten

Wachsende Anzahl

Seit 2012 haben über 50 verschiedene Energie-Regionen an der Projektförderung von «EnergieSchweiz für Gemeinden» teilgenommen.

Seit 2012 haben über 50 verschiedene Energie-Regionen an der Projektförderung von «EnergieSchweiz für Gemeinden» teilgenommen.

Starke Zusammenarbeit

2021/22 profitieren an die 25 Energie-Regionen von den verschiedenen Angeboten der Projektförderung. Dabei sind an die 250 Gemeinden involviert.

2021/22 profitieren an die 25 Energie-Regionen von den verschiedenen Angeboten der Projektförderung. Dabei sind an die 250 Gemeinden involviert.

Energie-Region Projektleitung
Imhof
Patrizia
Swiss Climate
Taubenstrasse 32
3011 Bern