Konvention:

EnergieSchweiz für Gemeinden und der Schweizerische Verband für kommunale Infrastruktur (SVKI Fachgruppe Energie) veröffentlichen gemeinsam regelmässig einen «Gebäudestandard Energie/Umwelt», zuletzt 2019. Darin werden in sieben Punkten Anforderungen an das vorbildliche energie- und klimafreundliche Bauen mittels der bestehenden Schweizer Gebäudelabels und Standards festgelegt. Dieser «Gebäudestandard Energie/Umwelt» richtet sich zwar in erster Linie an öffentliche und durch die Öffentlichkeit unterstützte Bauherrschaften, kann allerdings auch für private Bauherrschaften als sinnvolle Leitlinie zum Bauen im Sinne von «Netto Null | 2000 Watt» angewendet werden.

Bauen im Sinne von «Netto Null | 2000 Watt» bedeutet:
Die Vorgaben des «Gebäudestandard Energie/Umwelt» von EnergieSchweiz/SVKI einhalten.

Erläuterung:

Gebäude verursachen einen wesentlichen Teil des Primärenergiebedarfs und der Treibhausgasemissionen der Schweiz. Der Betrieb der Gebäude während ihrer ganzen Lebensdauer, ihre Erstellung (inklusive Rückbau), sowie auch die durch die Nutzung des Gebäudes induzierte Mobilität benötigen Energie und verursachen Treibhausgasemissionen.

Qualitativ werden die drei Hauptziele gemäss Leitkonzept «Netto Null | 2000 Watt» bei Gebäuden und Arealen auf die drei Bereiche Betrieb, Erstellung und Mobilität übertragen, vergleiche dazu folgende Tabelle:

Tabelle: Anforderungen an Gebaeude und Areale im Kontext der territorialen Ziele von Netto Null | 2000 Watt (gemaess Leitkonzept Netto Null | 2000 Watt Version Okotber 2020 S.41)

SIA-Effizienzpfad Energie

Der SIA-Effizienzpfad Energie definiert die Richt- und Zielwerte für den Primärenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen von neuen und renovierten Gebäuden

Merkblatt SIA-Effizienzpfad

Gebäudestandard Energie/Umwelt

Quantitativ sind die drei Hauptziele des Programms «Netto Null | 2000 Watt», welche für die territoriale Betrachtung der Schweiz als Gebietskörperschaft definiert sind, allerdings nicht ohne weiteres auf die gesamtheitliche Betrachtung der Gebäude und Areale übertragbar. Sowohl der Bilanzierungszeitraum, als auch die Bilanzierungseinheit und der Zielhorizont sind unterschiedlich, weshalb eine unmittelbare quantitative Ableitung der territorialen Ziele auf gebäudespezifische Richt- und Zielwerte nicht unbedingt auf der Hand liegt.

Deshalb, und weil mit dem Konzept von «Netto Null | 2000 Watt» kein expliziter zusätzlicher Anforderungskatalog an Gebäude und Areale lanciert werden soll, wird an dieser Stelle auf eine weitere, detailliertere Spezifizierung und Definition von «Netto Null | 2000 Watt kompatibel Bauen» verzichtet. Stattdessen wird mit obenstehender «Konvention» erläutert, wie innerhalb der aktuellen energie- und klimapolitischen Label-Landschaft der Schweiz der Frage nach dem «Bauen im Sinne von «Netto Null | 2000 Watt» begegnet werden kann.