Martigny – MYénergie – Auf dem Weg zur Energieautonomie

Seit Februar 2014 werden in der Energie-Region Martigny verschiedenste Massnahmen zur Erweiterung der Energieautonomie umgesetzt. Die Region zielt auf die maximale Nutzung erneuerbarer Energien ab, so soll bis 2020 rund 30% des Stromverbrauchs der Region District de Martigny aus erneuerbaren Energiequellen in der Region produziert werden. Der Fokus liegt dabei auf der vermehrten Nutzung von Sonnenenergie. Ausserdem ist die Energie-Region bestrebt, den Energieverbrauch zu senken. Alle Einwohner sind dazu eingeladen einen Beitrag zum Projekt zu leisten, sei es durch den Bau einer Photovoltaikanlage oder einer Gebäudesanierung, um eine Verdoppelung der Sanierungsrate von Gebäuden zu erreichen. 

Nach der Erstellung einer Energiebilanz der Kommunalgebäude, der Bestimmung von geeigneten Gebieten zur Entwicklung von Fernwärmenetzen, der Analyse des Renovationspotentials, sowie der Schaffung einer sichtbaren Identität des Projektes mithilfe von Engage und MYénergie um diese Ziele zu erreichen, lancierte die Region das Projekt Mittlerstrategie. Dieses Projekt hat folgende drei Kernziele: 

  • Vernetzung der verschiedenen Akteure (politische, wirtschaftliche, assoziative, Bürger) der Region, mit dem Ziel ein Netzwerk von aktiven und dynamischen Partnern zu schaffen, welche den Austausch fördern.
  • Mit jedem Akteur, der die Energiestrategie unterstützt (Effizienz und Übergang zu erneuerbaren Energien), ein oder mehrere Projekte definieren. Diese sollen ihm ermöglichen, neue Werkzeuge und neue Dienste einzurichten, sowie diese Botschaft an sein Kundennetzwerk zu kommunizieren.
  • Steigerung des Engagements, der Verpflichtung und der Umsetzung der Energiestrategie durch die Vertrauensbeziehung zwischen den Akteuren und ihren Kunden.

Im Rahmen der Mittlerstrategie wurde ein Netzwerk regionaler Partner (Schulen, Vereine, Grossunternehmen, Geschäfte, staatliche Unternehmen, Architektur KMU, Planungsbüros und Handwerksunternehmen) aufgebaut. Diese Partner fördern die Weitergabe von Fachwissen. So sollen Informationen bezüglich erneuerbaren Energien und Energieautonomie besser an die Bewohner weitergegeben werden können. Durch diese unterschiedlichen Kommunikationskanäle sollen Projekte und Verhaltensänderungen angeregt werden, damit die Ziele umgesetzt werden können. 

Im Rahmen der Mittlerstrategie wurden nach der Schaffung einer visuellen Identität diverse Kommunikationsmittel erstellt, wie beispielsweise Flyer und die Webseite, aber auch ein Koffer für die Durchführung von Projektunterricht zum Thema Energie an Schulen.

Kosten und Finanzierung

Der District stellt jährlich zwei Franken pro Einwohner für das Projekt zur Verfügung. Dies entspricht einer Gesamtsumme von ca. 80'000 CHF. Ausserdem tragen die Gemeinden 30'000 CHF in Form von Eigenleistungen bei und es stehen Gelder aus dem Unterstützungsprogramm Energie-Region des BFE zur Verfügung.

Zeitdauer

Seit Februar 2014 werden in der Energie-Region Martigny verschiedenste Massnahmen zur Erweiterung der Energieautonomie umgesetzt. Das darin eingebettete Projekt Mittlerstrategie wurde 2015 gestartet und diverse Projekte mit Partnern werden noch durchgeführt und neue geplant. 

Involvierte Akteure

Da die Mittlerstrategie auf die Weitergabe von Fachwissen durch regionale Partner fokussiert, sind neben der Energie-Region und den Gemeinden auch regionale Partner in die aktive Projektarbeit einbezogen. Das Akteurnetzwerk ist auf der obenstehenden Grafik dargestellt.

Interkommunale Zusammenarbeit/ Beitrag der Gemeinde

Alle elf Gemeindepräsidenten der Energie-Region District de Martigny sind im Projektteam vertreten und wichtige Entscheidungsträger.

In der eingesetzten Energiekommission, welche mit unterschiedlichen strategischen und operativen Aufgaben innerhalb des Projekts vertraut ist, befindet sich ausserdem aus jeder Gemeinde ein politischer Vertreter. Sie treten jeweils mit Akteuren der Region in Kontakt.

Erfolge

Mit wichtigen Partnern konnten schnell und effizient Projekte lanciert werden und das Projekt hat eine überregionale Ausstrahlung erreicht, da sich weitere Bezirke und Schulen sowie Unternehmen dafür interessieren. 

Herausforderungen

Sobald die Kontakte mit den Akteuren geknüpft sind und diese motiviert sind am Projekt mitzuarbeiten, besteht die große Herausforderung darin, bei der Lancierung von Projekten mit diesen Partnern voranzukommen.

Die aufgebauten Netzwerke müssen im Laufe der Zeit bestehen bleiben, ohne dass ständig ein externer Stakeholder involviert sein muss.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, die geknüpften Kontakte und die umgesetzten Projekte zu begleiten, sowie kommunikativ zu verwenden, um die realisierten Arbeiten aufzuwerten.

Regionale Bedeutung

Das Projekt ermöglicht die Schaffung eines Netzwerkes von Akteuren, die "alle am selben Strang ziehen" und die gleichen Ambitionen haben sowie ihre Fähigkeiten kombinieren, bündeln und teilen. Diese Vernetzung von Akteuren hat es ermöglicht, die Durchführung bestimmter Projekte zu beschleunigen und zu erleichtern. Ausserdem wird in der gesamten Region des Districts de Martigny somit dasselbe Ziel verfolgt. 

Nachhaltige Perspektive

Mit diesem Projekt soll eine erweiterte Energieautonomie in der Region erreicht werden und es zielt auf die maximale Nutzung erneuerbarer Energien ab. Ausserdem ist die Energie-Region bestrebt, den Energieverbrauch zu senken. Dies trägt zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 bei. 

„Tipps und Tricks“

Der Erstkontakt mit den Akteuren bezüglich des Projekts ist besser stufenweise je nach Gelegenheit, Begegnungen und bestehenden Beziehungen zu gestalten, als durch systematische telefonische Kontaktaufnahme. Wichtig ist ausserdem, dass die erforderlichen Ressourcen bereitgestellt werden können, um die geschaffenen Akteurbeziehungen aktiv und dynamisch zu halten.

Eine informelle Vernetzung zwischen den Akteuren und der Energie-Region erleichtert das Engagement der Akteure in der Region. Diese informelle Vorgehensweise hat bisher keine negativen Konsequenzen mit sich gebracht.

Eine gute Kommunikation über die unternommenen Schritte ist notwendig. Daher wurde eine Energiekommission eingerichtet, welche als Mittler zu den Gemeinden agiert. Dies beispielsweise durch die Anwesenheit an der jährlichen Konferenz der Präsidenten des Districts. 

Die Ansätze für Schulen und Lehrkräfte sind besonders vielversprechend, da es die Möglichkeit ergibt, die beteiligten Akteure zusammen zu bringen, um den Prozess des Districts zu unterstützen. Ausserdem werden Beispielobjekte für Schulen zur Verfügung gestellt oder Einrichtungen zur Produktion von erneuerbaren Energien für Schulbesuche geöffnet.

Kontakt
Plomb
Martine
Antenne Région Valais Romand
Rue Marconi 19
1920 Martigny